Interview mit Pesche Wüthrich, Profikletterer

«Die Jahre vergehen, und die Passion bleibt gleich!»

Pesche Wüthrich

Pesche, du kannst auf eine lange und beeindruckende Kletterlaufbahn zurückblicken. Dabei hat dich besonders eines nie verlassen: die Faszination, Neues zu entdecken!
Lange wurde gerätselt, an welchen Felsen du dich in letzter Zeit wohl herumtreibst. Alle wussten, dass kürzertreten nicht zu dir passt. Endlich ist die Katze aus dem Sack. Sag uns doch, warum hast du das so lange geheim gehalten?

…was du ja immerhin schon mal echt gemacht hattest.

Warum hast du den weiten Weg in die Innerschweiz immer wieder auf dich genommen, wenn für dich doch das Berner Oberland oder neustens der Jura viel näher liegen?

Was ist denn für dich als Auswärtiger gefährlicher: der Bauer mit der Mistgabel oder die lokale Kletterszene?

Warum sagst du «gelten offiziell als Entdecker»?

Was ist denn das Besondere an diesem neuen Klettergebiet?

Wie möchtest du denn die junge Klettergilde schützen?

Da habt ihr euch einiges vorgenommen!

Das tönt ja gefährlich. Aber eben auch verführerisch, weil es das Verlangen nach dem wiederholten Konsum von Ängistirner Kletterrouten weckt. Kennt man diese Problematik denn nicht von anderen Klettergebieten, Stichwort «Der Griff zum Klettergriff»?

Haben denn alle Routen in Gischterwäng dieses Suchtpotenzial?

Entzugssektoren für Klettersüchtige – ist das die Zukunft?

Du warst ja auch nicht immer clean! Beim Stöbern in deinen alten Interviews stösst man auf Aussagen wie diese: «Die Alpinisten sassen beim Wein, wir Kletterer rauchten einen Joint.»

Aber das sind doch uralte Traditionen! Ich muss dir deine Meinung lassen – aber halt auch festhalten, dass das Brauchtum der verflüssigten einheimischen Kräuter und Wurzeln als Kulturgut der Alpenkantone schützenswert und nicht in Frage zu stellen ist! Aber zurück zu Gischterwäng: Ist das Erschliessungspotenzial schon ausgeschöpft oder kann man in den nächsten Jahren mit weiteren Routen oder neuen Sektoren rechnen?

Da komme ich als Nichtkletterer nicht mehr mit. Und in der Schule hatte ich im Rechnen einen Fensterplatz. Was ergibt im Klettersport zum Beispiel 5a + 8b+?

Gute Idee, ich lass mir das Klettern gerne mal von einem Profi zeigen. Ich danke dir für die Einladung und das Interview und wünsche dir – wie sagt man unter Kletterern? – Top grip!

«Im Grunde genommen war und ist Klettern mehr als Leistung. Darum wollte ich mich kümmern, den Leistungsgedanken abzuschütteln.»

Pesche Wüthrich

Kletterführer Gischterwäng
Aus der Region – für die Region

176 Seiten Fachwissen, 4-farbig gedruckt auf altes Papier aus der Region, gesetzt in einer anerkannten Schrift, geschrieben mit Leidenschaft und scharf bebildert von Jakob J.v.S. aus Ängistirni.