Interview Alois Jauch, Profibauer aus Ängistirni

«Selber schuld, wenn die Gülle jetzt halt an der Gischterwang klebt und vor sich hin müffelt.»

Alois Jauch

Herr Jauch, Sie sind ein eingeborener Ängistirner Bauer. Wann haben Sie bemerkt, dass in Ihrer Gemeinde auswärtige Kletterer Routen einrichten?

Können Sie gewissermassen die Warnzeichen der Natur lesen?

Hatten sie Bedenken, dass das Treiben der auswärtigen Kletterer eine Bedrohung für die Dorfschaft werden könnte?

Die Haupterschliesser der Gischterwäng sind ja auch aus Bern. Was sagen Sie zu Röfe Maler und Tinu Schwarz, mit denen Sie meines Wissens Bekanntschaft gemacht haben?

So haben Sie also einen guten Draht zu den Kletterern?

Was hat es mit dem Ängiloch auf sich? Ist dort einmal ein Unglück geschehen?

Da können die Kletterer froh sein, liegt das Ängiloch nicht in unmittelbarer Nähe des Klettergebiets.

Sie sprechen das Verhalten der Kletterer an. Ist das denn wirklich so verwerflich? Es hat sich zum Beispiel herumgesprochen, dass Kletterer einmal durch Anzünden des Toilettenpapiers nach der Buschtoilette einen Brand ausgelöst hätten. Stimmt das?

Dann stimmt das also mit dem Brand? Oder reden Sie allgemein von Aktionen der Naturschützer gegen grössere Eingriffe in die Natur?

Sie wünschen sich also, dass sich Städter weniger in Ihre Angelegen einmischen würden. Das klingt nachvollziehbar. Und was sagen Sie dazu, dass man von verschiedenen Seiten immer wieder hört, ihr Bauern in Ängistirni seid ein bisschen rückständig?

Das ist beruhigend. Ein Bergdorf auf dem Weg in die Moderne. Doch zurück zum Klettern: Haben Sie selber schon versucht, eine Kletterroute an den Gischterwäng hochzusteigen?

Ihr habt doch auch eure Feiertage und Feste, wo ihr nicht den ganzen Tag am Arbeiten seid?

Glückwunsch meinerseits. Ich sehe, Die Jauchs sind mit dem Kletter-Gen gesegnet. Das nächste Mal sind Sie dran.

Prost! Und vielen Dank für das Gespräch.

«Ja, den chäiben Kletterer ist jeder Mist zuzutrauen, wenn man gschout, wie die sich manchmal aufführen.»

Alois Jauch

Kletterführer Gischterwäng
Aus der Region – für die Region

176 Seiten Fachwissen, 4-farbig gedruckt auf altes Papier aus der Region, gesetzt in einer anerkannten Schrift, geschrieben mit Leidenschaft und scharf bebildert von Jakob J.v.S. aus Ängistirni.